Finanzen

Skatbank verlangt Strafzinsen für Geldanlage

Negativzins für Privatanleger


(Quelle: pixabay/Monelgonel)
GDN - Nach langer Zeit ist nun Realität, was einige befürchtet haben: Die erste deutsche Bank verlangt Negativzinsen von ihren Anlegern - allerdings nur für Guthaben über 500.000 Euro. Doch wohin führt dieses Signal langfristig?
Mit der Skatbank hat es die erste Bank in Deutschland gewagt, Negativzinsen für die Verwaltung der Sparguthaben ihrer Privatkunden zu verlangen. Wer bei der Online-Tochter der Thüringer Volks- und Raiffeisenbank Altenburger Land ein Tagesgeldkonto mit einem Guthaben über 500.000 Euro besitzt, wird seit dem 1. November zur Kasse gebeten.
Mit 0,25% hat die Bank ihren Strafzins für Privatanleger festgelegt. Bei einer Anlagesumme von 500.000 Euro bedeutet dies 1250 Euro Zinsen, die der Anleger nicht bekommt, sondern zahlen muss. Da stellt sich die Frage, ob die Anleger ihr Erspartes nicht auch hätten unter das Kopfkissen legen können.
Laut Aussage der Bankenverbände handele es sich hier um einen Einzelfall. Die Skatbank sei eine sehr kleine, regionale Internetbank, also müssten sich normale Sparer keine Gedanken machen, dass dies bald auch sie betreffe. Die anderen Banken würden kaum nachziehen, da die Konkurrenz um die Kundschaft zu groß sei. Aber kann man sich darauf verlassen?
Angeblich möchte die Skatbank mit dem Strafzins verhindern, dass größere Investoren und Unternehmen ihr Erspartes bei der Bank liegen lassen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) erhebt mittlerweile Strafzinsen in Höhe von 0,2% auf kurzfristige Einlagen von Banken. Dies solle verhindern, dass Beträge ungenutzt bei den Banken verblieben, anstatt sie an Unternehmen zu verleihen und damit die Wirtschaft ankurbeln.

Aber ob das eine mittel- bis langfristige Lösung ist, bleibt wohl zu bezweifeln.
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